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Dieser Teil der Scirocco II Kaufberatung soll auf die typischen Schwachstellen hinweisen. Dabei muss vorweg schon einmal zwischen den ersten Modellen bis Baujahr 86' und den späteren bis 92' unterschieden werden. Die erste Generation der Scirocco II hat viel mehr mit Rost zu kämpfen als spätere Modelle die besser konserviert sind und dann auch den originalen Spoilersatz verbaut haben. Dies gilt nicht für nachträglich angebrachte Verkleidungen und dem kurzzeitig verbauten GTX Bausatz von Kamei, auch wenn dieser so original vom Band lief. Die verwendeten Bilder sind meist extreme Beispiele zur besseren Darstellung, denn allgemein gilt das der Scirocco II bei normaler Pflege nicht als Rost anfällig und ist technisch durch alle Baujahre hinweg sehr zuverlässig. Natürlich gibt es vereinzelt auch weitere Probleme, die dann aber eher durch Unfälle oder Tuning verursacht werden. Möglichst original mit wenig Vorbesitzern und regelmäßiger Pflege ist der Scirocco II ein sehr langlebiges und zuverlässiges Auto.
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Fangen wir bei den vorderen Radläufen an. Bei frühen Scirocco II bis Baujahr 86 und ohne den originalen Spoilersatz gibt es häufig Rost im Bereich des Radlaufes, bis zu den Endspitzen. In den meisten Fällen empfiehlt es sich dann den Kotflügel komplett zu tauschen da sie nur angeschraubt und verklebt sind, und dadurch recht einfach zu wechseln sind. Vorsicht ist beim Ablösen der Zierleisten geboten, da gerade die dünneren Leisten bei frühen Modellen wie dem GL leicht verknicken. Ersatz ist beim freundlichen VW-Händler nicht mehr zu bekommen.
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An den Türen ist durchweg bei allen Modelljahren Rost zu finden. Besonders an den Türgriffen kommt es häufig zu Rostbildung - nicht nur bedingt durch Aufbrechversuche. Leichte Ansätze sollten schnell beseitigt und konserviert werden um großflächigen Rost und dadurch bedingtes Reparaturschweißen zu verhindern. Teilweise haben die Türen (diesmal vermehrt die letzten Modelle) kreisrunde Rostansätze mitten auf den Flächen unterhalb der Zierleiste. Rost an den Türkanten ist dagegen selten zu finden.
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Bei den hinteren Radläufen ist der Rost meist am sichtbarsten. Bis in die Endspitzen der Radkästen reicht hier die Ausbreitung und ist dann nur noch durch Reparaturbleche zu beseitigen. Von der vorderen Endspitze breitet sich der Rost sonst auf den Unterboden und Schweller aus. Nur Modelle mit originalem Spoilersatz haben hier meist keine Rostansätze, es sei denn es wurde wegen Tuning Maßnahmen am Radlauf und der Verbreiterung etwas geändert. Bei schlechter Konservierung ist hier Rostbildung vorprogrammiert. Tankeinfüllrohr und Karosserie fest und sorgt da für Feuchtigkeit und schließlich Rost. Ob die Stelle OK ist lässt sich feststellen, wenn man die Rückbanklehne vorklappt. Ist noch kein Rostansatz an der Innenraumseite zu erkennen, sieht man direkt im Radhaus nach. Auch fies: Die Tankeinfüllrohre rosten oft von innen durch, Ersatz ist aber preiswert und leicht montiert.
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Die Kofferraumklappe ist anfällig für Rost, unabhängig vom Baujahr. Besonders um die Kennzeichenbeleuchtung und im unteren Bereich der Heckscheibendichtung. Bei Modellen mit dem kleinen Heckspoiler kann sich der Kunststoff durch intensive Wärme und Sonneneinstrahlung im Laufe der Jahre zersetzen. Wenn der Wagen dann noch viel im Freien steht rostet das Metallgestell im Spoiler. Ganz anders der große Heckspoiler der neueren Modelle, bei dem nur der schwarze Kunststoff mit der Zeit verblassen kann. Die Dichtungen der Rückleuchten lassen mit den Jahren oft nach, so das Wasser in den Kofferraum gelangt. Stellenweise rostet es auch gerne um die Glasdichtung herum, meistens im Abtropfbereich.
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Weiter an den hinteren Seitenscheiben. Hier ist auch eine typische Roststelle am unteren Bereich der Scheibendichtung. Bei frühen Modellen mit Chrom an den Spiegeln und den Stoßstangen verblasst der Glanz mit den Jahren. Spiegel sind im Austausch noch recht gut zu bekommen, aber die Leisten in den Stoßstangen schon schwerer. Ganz selten bekommt man dagegen die verchromten Dachleisten vom GL Modell. Auch die seitlichen (dünnen) Zierleisten mit Chrom sind nur schwer zu bekommen. Schleifspuren auf dem Schiebedach weisen auf eine falsche Einstellung oder eine gebrochene Führung hin. Das wiederum ist ein Zeichen schlechter Pflege.
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Wieder vorne angekommen bleibt noch die Motorhaube. Auch unabhängig vom Baujahr löst sich die Dämmung und zerbröselt. Leider ist auch die Haltbarkeit der originalen Ersatzdämmung vom VW-Händler nur begrenzt. Rost hat die Motorhaube leider auch, der sogenannte Kantenrost. Im Bereich der Verstrebungen und der Vorderkante. Selten auch am Schlossträger, was aber eher ein Zeichen für einen früheren Unfallschaden ist.
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Abschließend zum Außenbereich noch etwas allgemeines. Für einen guten Scirocco sind die ersten Jahre sehr wichtig. Wurde es hier mit der Pflege nicht so ernst genommen wird er später nicht mehr so gut aussehen. Sowohl die Lackpflege und die Pflege der Kunststoffe müssen von Beginn an regelmäßig gemacht sein, denn später ist bei schlechtem Zustand nichts mehr rauszuholen. Auch ist es nach Jahren ein großer Unterschied wo der Wagen die meiste Zeit bewegt und geparkt wurde. Starke Sonneneinstrahlung ist für den Lack, die Kunststoffe und Polster eine harte Belastung. Im Laufe der Produktionsjahre wurde hier immer wieder verbessert, so dass bei den letzten Modellen die Qualität doch deutlich besser ist.
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Innenraum
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Im Innenraum fällt bei frühen Scirocco II das Armaturenbrett ins Auge, denn es weist meist einige Risse auf, besonders wenn es sich nicht um ein schwarzes sondern ein farbiges z.B. in braun oder blau handelt. Der Kunststoff der Lüftungsgitter bleicht aus und wird matt. In den Lüftungsgittern sammeln sich gerne Blätter und sorgen für unangenehme Geräusche. Die Kunststoffteile leiden mit der Zeit, besonders wenn sie nicht schwarz sind. Innenspiegel, Fensterkurbeln, Türverkleidungen usw. brechen speziell bei frühen Scirocco II im Laufe der Zeit kaputt. Wenn nötig ist Ersatz in den meisten Fällen noch gut zu bekommen da die gleichen Teile auch bei anderen VW Modellen verwendet wurden.
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Sitze und Polster. An den Sitzen finden sich oft Scheuerspuren oder Löcher vom Ein- und Aussteigen, besonders bei den Sportsitzen mit ihren ausgeprägten Seitenführungen. Der Schaumstoff darin bricht und begünstigt das Durchscheuern der Bezüge. Starke Sonneneinstrahlung lässt die Farbe verblassen. Die Züge des Klappmechanismus der Sitzlehne macht gelegentlich Probleme, und die Verkleidung des Klapphebels bricht schnell aus. Wenn der Sitz oft verstellt wurde, sind meist die Führungen in den Laufschienen defekt und der Sitz wackelt.
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Teppich und Himmel. Farbiger Teppich, besonders rot, blau grün und beige/braun bleicht schnell aus wenn er zuviel in der Sonne steht. Sonst wird er nur im Bereich der Pedale mit der Zeit dünn und löchrig, was dann auf eine hohe Kilometerzahl hinweist, zusammen mit abgenutzten Pedalgummis. Der Dachhimmel reißt im hintern Bereich gelegentlich ein, öfter allerdings ist er durch Zigarettenrauch unansehnlich. Wasserflecken im Schiebedach weisen nicht zwingend auf Undichtigkeit hin, es reicht ein offenes Dach beim plötzlichen Regenschauer. Die Gelenke und Halter der Sonnenblende sind häufig defekt oder brechen.
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Hutablage und Kofferraum. Die Kunststoff Hutablage der frühen GT Modelle ist recht selten. Gerissene Haltebänder und gebrochene Befestigungsclips sind fast Standard und Ersatz schwer zu finden. Im Gegensatz zu den Halteclips der neueren Ablagen, die brechen auch schnell, sind aber bei VW noch erhältlich. Leider weisen die meisten Ablagen unschöne Löcher für Lautsprecher auf. Im Kofferraum haben die frühen und einige spätere Scirocco II (z.B. US-Modelle) eine Seitenverkleidung aus Schaumgummi, der leicht einreißt. Der Kofferraum Teppich ist meist verschmutzt. Das Pannenset sollte vollständig und original sein.
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Technik und Elektrik
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Das häufigste Problem welches der Scirocco II hat, ist nicht unbedingt technisch, wir setzen es aber trotzdem einmal hier herein. Es ist "Wasser im Innenraum". Dieses Problem zu beheben stellt sich meistens als nicht einfach heraus, denn das "Leck" zu lokalisieren und dann zu schließen ist oftmals sehr schwierig. Meist ist es eine Dichtung an den Türen, Heckklappe oder Scheiben. Wirklich ein technisches Problem gibt es bei Fahrzeugen mit Servolenkung. Hier ist es hauptsächlich das undichte Lenkgetriebe das Sorgen macht, seltener dagegen eine defekte Servopumpe. Schnell wird hier aus einigen Tropfen Verlust ein massives Öl Problem. Ein Austausch oder Überholung des Lenkgetriebes ist sehr teuer.Ein unruhiger Leerlauf und Kaltstart Probleme gibt es ebenfalls häufig. Schuld daran sind meist defekte Kalt/Warmlaufregler oder das Relais der Leerlaufstabilisierung. Besonders der 95PS JH Motor leidet oftmals unter einem regelrechten „Motorsägen“.
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Das Stahl Schiebe Hubdach leidet oft unter mangelnder Pflege. Wird es nicht regelmäßig gepflegt und gesäubert, wird es schwergängig und lässt sich nur mit größerem Kraftaufwand öffnen. Dadurch wird die Mechanik stärker belastet und kann an empfindlichen Stellen brechen.
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Die Bremsen sind ebenfalls ein häufiges Problem. Beim 16V sind es meist die Bremssättel die Ärger machen, bei den übrigen Modellen hauptsächlich die Trommelbremsen hinten und die Handbremse. Hier sollte beim Austausch auf Qualität geachtet werden, denn billige Bremsteile verabschieden sich schnell wieder und das auf unangenehme weise.
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Die Lüftung wird meist durch Laub außer Funktion gesetzt oder meldet sich mit starker Geräuschentwicklung. Streikt die Lüftung komplett liegt es meist an einem defekten Gebläseschalter oder einer gelösten Masseverbindung am Sicherungskasten. Selten ist es der Gebläsemotor selbst der defekt ist. Ein Nachgerüstetes Laubschutzgitter (am besten noch mit einem übergezogenen Nylonstrumpf) vom Golf Cabrio sorgt für Abhilfe. Die Elektrik ist selten anfällig, solange hier nicht durch Nachrüsten von elektrischen Helfern eingegriffen wurde. Lediglich die Birnen zur Beleuchtung des Armaturenbrettes müssen mit den Jahren gewechselt werden. Wenn erst einmal eine Birne kaputt ist, dauert es bei den anderen auch nicht mehr lange, und man sitzt nachts im Dunkeln. Einen typischen Zusammenhang gibt es zwischen Wassereinbruch im Innenraum und Ausfall der Elektrik. An der Dichtung der Frontscheibe dringt Wasser ein und sorgt für Korrosion an den Kontakten des Sicherungskastens.
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Bei Vergasermotoren gibt es nicht selten Startprobleme bei warmem Motor. Ein falsch eingestellter Vergaser macht sich besonders durch hohen Spritverbrauch bemerkbar. Bei den Einspritzern macht der Mengenteiler, die Vorförderpumpe oder das Benzinpumpenrelais gerne Probleme. Bei einem rostigen Tankrohr kann Wasser in den Tank und die Benzinzuführung kommen und anfagen zu rosten. Dann versagen nach längerer Standzeit meist die Pumpen, der Mengenteiler und die Einspritzdüsen. Eine defekte Kühlung ist dagegen seltener der Fall.
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Alles Weitere sind dann doch normale Verschleiß Anzeichen, die bei älteren Fahrzeugen und hohen Kilometerleistungen auftreten können, wie z.B. Bremsen, Auspuff, Kupplung usw. Grundsätzlich ist der Scirocco II mit einer soliden Technik gesegnet und sehr robust. Regelmäßige Pflege und Wartung sind Laufleistungen von weit über 250.Tkm kein Problem und keine Seltenheit. Und auch bei 400.Tkm kann ein gepflegter Scirocco immer noch zuverlässig seinen Dienst verrichten.
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Abschließend wäre noch zu sagen das der Scirocco 2 in die Jahre gekommen ist. Oldtimer und Youngtimer Blätter bringen Kaufberatungen und Infos. Die frühen Scirocco Modelle bis BJ 84 werden rar. Besonders original erhaltene GTI und GLI Modelle. Ein Exzote mit Geschmack das Modell mit 1.3L Motor. Von den 70, 75, 85 und 90PS Vergaser und 95PS Einspritzer Modellen gibt es noch ausreichend. Ab Modelljahr 83 gab es den GTS mit seinem markanten Schriftzug an den Seiten. Unverbastelt mittlerweile schwer zu finden, obwohl damals viele Modelle des ersten Sondermodells gebaut worden sind. Gleiches gilt für die ersten GTX Modelle (Kamei Spoilersatz). Dann kam die Zeit der Sondermodelle WhiteCat und Tropic. Gepflegte Modelle mit guter Innenausstattungen sind schwer zu bekommen.
Eine besondere Stellung nimmt der Scirocco 16V ein. Modelle mit dem 139PS Motor ohne Kat sind in gut erhaltenen originalen Zustand eine Rarität. Der 16V mit 129PS G-Kat ist dagegen schon eher einmal in gutem Zustand zu erstehen. Für den 16V werden die höchsten Gebrauchtwagen Preise verlangt. Viele 16V wurden zu Tuningzwecken verbastelt oder geschlachtet, da der starke Motor eine gute Tuningbasis auch für andere VW Modelle darstellt.
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Grundsätzlich ist heute aber jeder original erhaltene und gepflegte Scirocco mit wenig Vorbesitzern und geringem Kilometerstand für einen Sammler interessant. Sonderausstattung wie Klimaanlage, EFH, Tempomat oder Ledersitze sind selten. US Modelle sind in Deutschland ebenfalls selten und heben sich neben reichhaltiger Serienausstattung besonders durch äußerliche Unterschiede wie z.B. breiteren Stoßstangen u. G-Kat ab. Etwas Besonderes ist auch das Sondermodell Storm, welches nur in England angeboten wurde, und der Slegato aus Kanada.
Der Scirocco II wird im Straßenverkehr noch alltäglich gebraucht, was für seine Qualität spricht. Robust und Zuverlässig, einfach in der Pflege und Wartung.
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Diese Scirocco II Kaufberatung wurde von mir nach eigenen Erfahrungen gemacht. Sie sollte daher nicht als grundsätzlich angesehen werden, sondern allgemeingültig.
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